Saar-Grüne fordern Priorität für mehr Personal und Qualität in der frühkindlichen Bildung 

Die Saar-Grünen kritisieren die Ankündigung der Bildungsministerin, bis August ein Gesetz verabschieden zu wollen, das Eltern ab 2027 zusichert, keine Kita-Gebühren mehr zahlen zu müssen. Schon der im letzten Jahr an die Ministerin gerichtete Brandbrief der Kita-Leitungen aus dem Saar-Pfalz-Kreis habe die Mängel – zu wenig Personal für zu viele Kinder und damit einhergehend die Überlastung des vorhandenen Personals in den frühkindlichen Bildungseinrichtungen im Saarland – offengelegt. Zwar gebe die Ministerin jetzt zu, dass im Schnitt pro Kita 2,3 Vollzeitstellen fehlen, ziehe daraus aber unzureichende Konsequenzen.

Hierzu äußert sich Volker Morbe, stellvertretender Landesvorsitzender und Sprecher der LAG Bildung: „In der Kita wird der Grundstein für die Bildungsbiografie jeden Kindes gelegt, indem systematisch dafür gesorgt wird, dass grundlegende unabdingbare Basiskompetenzen für das erfolgreiche Grundschullernen entwickelt werden. Dass Bildung kostenlos sein muss, ist zwar die logische Folge und die Idee der Beitragsfreiheit ist prinzipiell richtig. Beitragsfreiheit darf aber nicht auf Kosten der Bildungsqualität der Einrichtungen eingeführt werden. Und das ist derzeit der Fall, wenn 75 Prozent der Bundesmittel aus dem Gute KITA-Gesetz in die Beitragsfreiheit investiert werden und nur 25 Prozent in die Qualität. Hier wird eine Prioritätensetzung vorgenommen, die dringend korrigiert werden muss. Bevor eine Beitragsfreiheit eingeführt werden kann, muss die Landesregierung viel mehr dafür tun, dass den Kitas genügend Personal zur Verfügung steht, damit die Qualität der Bildungs- und Betreuungsarbeit verbessert werden kann und sich die derzeitige Notlage nicht sogar noch verschärft!“

Die Landesvorsitzende der Saar-Grünen Uta Sullenberger ergänzt: „Es reicht bei weitem nicht aus, dass die Landesregierung ihren „Ausbildungsanteil sukzessive erhöht“ hat und den Kita-Trägern empfiehlt, gemeinsam Personal zu gewinnen und zu verwalten. Das Land sollte unbedingt selbst initiativ werden und zusätzlich Seiteneinsteiger/innen für die Kitas in Abstimmung mit den Trägern in einem eigenen Programm ausbilden. Insbesondere auch pädagogisches Personal aus dem grenznahen Lothringen sollte nach entsprechender professioneller Anwerbung systematisch weitergebildet werden.“

Nach Ansicht der Grünen könnte als Brücke zur späteren Beitragsfreiheit für alle eine nach dem Einkommen gestaffelte Beitragszahlung für die Übergangszeit eingeführt werden, die zur Entlastung einkommensschwacher Familien und somit zu mehr Chancengleichheit beitragen würde.

Volker Morbe: „Der Zeitraum bis zur Beitragsfreiheit für alle sollte im Interesse von mehr Personal und guter Bildungsqualität dringend gestreckt werden!“