GRÜNE SAAR: Land muss Investitionskosten für Pflegeheime übernehmen!

Die Barmer kritisiert die steigenden Eigenanteile für Pflegebedürftige. Derzeit werden die Investitionskosten für die Heime auf die Bewohner:innen umgelegt, so dass der Eigenanteil kontinuierlich ansteigt. Die Grünen fordern Gesundheitsminister Magnus Jung auf, Abhilfe zu leisten und die Pflege insgesamt attraktiver zu machen. Neben den hohen Kosten fehle es weiterhin an Personal und Auszubildenden.  

Dazu Jeanne Dillschneider, Vorsitzende der Grünen im Saarland: „Auf den Hilferuf der Barmer muss Minister Jung dringend reagieren. Sie stellt richtig heraus, dass die Kosten für Bewohner:innen angesichts von Inflation, steigenden Personalkosten in der Pflege und dem demografischen Wandel nicht mehr tragbar sind. Es kann nicht sein, dass die Investitionskosten, die das Land übernehmen könnte, auf die Bewohner:innen abgewälzt werden. Die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Pflege als Teil der Daseinsvorsorge ist Verantwortung der Landesregierung. Die Summen, die Bewohner:innen für die Finanzierung aufbringen müssen, liegen weit über der durchschnittlichen Netto-Rente. Es kann nicht sein, dass Pflege im Alter zum Luxus verkommt, den viele nicht mehr aufbringen können.“  
Angesicht der Ausführungen der Saarländische Pflegegesellschaft über den Rückgang an Auszubildenden in der Pflege um 7,5 Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr, fordern die Saargrünen auch die Pflegeberufe attraktiver zu gestalten. 

Grüner Landesvorsitzender Volker Morbe erklärt: „Die in der Pflege Tätigen nur am Tag der Pflege zu würdigen, wird nicht zur Aufwertung dieser für die Gesellschaft so wichtigen Berufsgruppen führen. Stattdessen müssen die Menschen dafür begeistert werden, in diesem Berufsfeld dauerhaft zu arbeiten. Dafür bedarf es mehr als die Lippenbekenntnisse des Ministers Magnus Jung, bis 2030 viertausend zusätzliche Pflegekräfte im Saarland zu akquirieren. Wie das konkret geschehen soll, bleibt aber undurchsichtig. Außerdem müssen Arbeits- und Fachkräften aus dem Ausland einen besseren Einstieg in die Berufswelt der Pflegeberufe bei uns ermöglicht werden. Mit einer landesweite Imagekampagne könnte auf die Bedeutung der Pflegeberufe aufmerksam gemacht werden. Diese kann bis in die schulischen Berufskunde- und Berufsfindungsprojekten hineinreichen, damit bei jungen Menschen mehr Motivation und Bereitschaft für eine Ausbildung in der Pflege geweckt und gefördert werden.“