Dem saarländischen Wald geht es schlecht. Nach mehreren Dürrejahren in Folge zeigt sich deutlich, dass unsere bestehenden Wälder vielerorts nicht gewappnet sind für die Folgen der Klimakrise. Die Saar-Grünen fordern ein Umdenken in der Waldbewirtschaftung, um den saarländischen Wald zu erhalten.
Volker Morbe, Landesvorsitzender der Saar-Grünen, äußert sich dazu: „Wir brauchen die Wälder gerade mehr denn je. Wälder sind Wasserspeicher, Luftfilter und Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere. Sie speichern Kohlenstoffdioxid, schützen vor Erosionen und mindern die Hochwassergefahren. Um die Zukunftsfähigkeit der Wälder zu sichern, liegt die zentrale Herausforderung für die Forstpraxis im Umgang mit künftigen klimatischen Veränderungen und den daraus resultierenden waldbaulichen Entscheidungen. So kann festgestellt werden, dass der jahrelange Versuch den Borkenkäfer durch das Kahlschlagen der betroffenen Waldflächen zu bekämpfen, gescheitert ist. Zudem ist zu beobachten, dass die Kahlflächen sich extrem aufheizen und oftmals staatlich geförderte Wiederaufforstungen daraus resultierend vertrocknen.“
„Man kann nicht erwarten, dass man sich wie die Axt im Wald verhält und der Wald es einem noch dankt. Vielfältige Modelle zeigen, dass es auch ohne Kahlschläge gehen kann, so übrigens mancherorts im Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Die Flächen bleiben beschattet, Jungpflanzen bleiben vor Wind, Kälte und Frost geschützt und die Entwicklung von Treibhausgasen durch den verstärkten Abbau der Humusauflage wird unterbunden“, so Morbe weiter.
Die Landesvorsitzende Jeanne Dillschneider ergänzt: „Bei den inzwischen alljährlich auftretenden Dürresommern sind dringender denn je Maßnahmen notwendig, um das Wasser im Wald zu halten. Nur dann kann das Wasser seine besondere Wirkung im Waldinnenklima während Trockenperioden entfalten und dient dem Hochwasserschutz bei Starkregenereignissen.“
Dillschneider ergänzt: „Im Rahmen der Umsetzung von Maßnahmen zur Wasserretention beobachtet man derzeit ein Nichtstun im Saarland. Es reicht nicht aus im Staatswald, der lediglich nur knapp 40% des Saarwalds ausmacht, das Wasser von Wegen in den Wald abzuleiten. Wir brauchen Konzepte, die ganzheitlich gedacht sind und auf ganzer Fläche umgesetzt werden.“
In dem Zusammenhang fordern die Saar-Grünen, dass das Produzieren von Kahlschlägen, das die missliche Wasserhaltung des Waldes faktisch anfeuert, aufhören muss. Vielmehr sollte, nach Meinung der Saar-Grünen, eine Bodenbedeckung und intensiv strukturierte Wälder geschaffen und erhalten werden.
Darüber hinaus seien bodenschonende Holzernte- und Bringungstechniken notwendig, um Störungen im Boden zu vermeiden. Die Schaffung und Erhaltung von naturnahen Wasserrückhalteräumen sind neben dem Verschließen von Entwässerungsgräben wasserbautechnische Möglichkeiten, die es dringend bedarf.
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