Saar-Grüne fordern progressive Migrationspolitik

Die Grünen im Saarland setzen ein klares Zeichen für eine progressive und menschenrechtsorientierte Migrationspolitik. Migration bietet immense Chancen – sei es für den Arbeitsmarkt, die demografische Entwicklung oder die kulturelle Vielfalt unserer Gesellschaft. Doch diese Chancen können nur genutzt werden, wenn wir faire und nachhaltige Strukturen schaffen. Das Saarland kann durch seine geografische Lage und kulturelle Vielfalt eine Vorreiterrolle in der Integration und Förderung von Migration übernehmen. Ein entsprechender Antrag mit dem Titel „Migration als Chance für eine zukunftsfähige Gesellschaft“, der dazu auffordert, Migration als bereichernden Bestandteil der Gesellschaft zu begreifen und nachhaltig zu gestalten, wurde im Rahmen des Landesparteitags von José Ignacio Rodriguez Maicas gestellt und erhielt die breite Zustimmung der Delegierten.

„Wir sehen Migration nicht nur als Lösung für wirtschaftliche Probleme, sondern als Bereicherung für unsere Gesellschaft, die Vielfalt und interkulturellen Austausch fördert. Geflüchtete Menschen, die vor Krieg, Verfolgung und Gewalt fliehen, verdienen unsere volle Unterstützung und Solidarität. Es ist unsere moralische und rechtliche Verpflichtung, ihnen Schutz und Zuflucht zu bieten. Wir setzen uns dafür ein, dass Geflüchtete nicht nur als Schutzsuchende betrachtet werden, sondern als wertvolle Mitglieder unserer Gesellschaft, die mit ihren Fähigkeiten und Erfahrungen zur kulturellen und wirtschaftlichen Bereicherung beitragen. Deshalb appellieren wir an die Landes- und Bundesregierung, Migration als Chance zu begreifen und menschenwürdige sowie zukunftsweisende Rahmenbedingungen zu schaffen“, betont Jeanne Dillschneider, Landesvorsitzende der Saar-Grünen und Bundestagskandidatin.

Weitere Forderungen der Saar-Grünen

1. Gezielte Anwerbung und Integration von Fachkräften: Ein transparentes und unbürokratisches Verfahren zur Anwerbung ausländischer Fachkräfte soll die Anerkennung ausländischer Qualifikationen erleichtern und eine schnelle Arbeitsaufnahme ermöglichen. Berufsintegrationsmaßnahmen und Berufsorientierungsprogramme sollten durch Sprachkurse flankiert werden.

2. Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe: Migrant:innen sollen von Beginn an die Möglichkeit haben, sich aktiv an der Gesellschaft zu beteiligen. Dies umfasst den Zugang zu Sprachkursen, Bildung, Vereinen und Arbeitsmärkten, der allen Menschen unabhängig vom Aufenthaltsstatus offenstehen soll. Bestehende Integrations- und Migrationsnetzwerke müssen gestärkt werden. Neben Bildungsangeboten für Erwachsene sollten auch Sprachförderprogramme für Kinder wieder eingeführt werden. Die Stunden für DAZ (Deutsch als Zweitsprache) dürfen nicht weiter gekürzt werden.

3. Stärkung der Willkommenskultur: Aufklärungskampagnen und interkulturelle Projekte sollen Vorurteile abbauen und ein Klima der Offenheit fördern.

4. Rechtssicherheit und Schutz für Geflüchtete: Legale und sichere Fluchtwege müssen geschaffen werden. Asylverfahren müssen fair, zügig und menschenwürdig gestaltet werden. Geflüchtete benötigen rechtliche Sicherheit und Zugang zu sozialen Dienstleistungen. Das bedeutet auch eine Reformierung der Ausländerbehörde des Saarlandes sowie eine Wiedereröffnung der Dependance in Saarbrücken, damit sie als Ansprechstellen und Hilfseinrichtungen gegenüber Geflüchteten fungieren können. Außerdem sollte die Landesregierung dafür sorgen, dass Dublin-III- und Drittstaaten-Fälle in Zukunft von der Härtefallkommission behandelt werden können.

5. Förderung von interkulturellem Dialog und Bildung: Es müssen mehr Programme, die den interkulturellen Dialog und das Verständnis zwischen verschiedenen Gemeinschaften fördern, angeboten werden. Bildungseinrichtungen sollen interkulturelle Kompetenzen vermitteln, um ein respektvolles und friedliches Miteinander zu gewährleisten.