Saar-Grüne fordern Schaffung altersfreundlicher Städte und Gemeinden

Der demographische Wandel stellt das Saarland vor erhebliche Herausforderungen. Die Bevölkerung sinkt schneller und altert stärker als in anderen westdeutschen Bundesländern. Laut der 14. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung der IHK Saarland wird die Einwohnerzahl des Saarlands bis 2060 um bis zu 22,5 % schrumpfen. Neben dem Bevölkerungsrückgang zeigt sich eine deutliche Alterung. Die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter wird bis 2060 um bis zu 34 % sinken, was erhebliche Konsequenzen für die Wirtschaft, den Arbeitsmarkt und die umlagefinanzierten Sozialversicherungssysteme hat. [1] Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen haben die Vorsitzenden der Grauen Grünen Saar, Barbara Klein-Braun und Hubert Jung, im Rahmen des Landesparteitags des Grünen Landesverbands Saarland einen Antrag mit dem Titel „Altersfreundliche Städte und Gemeinden schaffen – ein Vorteil für alle“ eingereicht.

Dazu Volker Morbe, Landesvorsitzender der Grünen im Saarland und Kandidat für die Bundestagswahl: „Altersfreundliche Städte bedeuten Lebensqualität für ältere Menschen und einen Mehrwert für alle Generationen. Es braucht eine umfassende Kampagne, um das Bewusstsein für die Bedeutung altersfreundlicher Städte zu schärfen. Mit der Einbindung von Senioren- und Jugendvertretungen sollten generationsübergreifende Lösungen entwickelt werden. Unser Bundesland muss zu einer Age-Friendly Region werden, weswegen wir Grünen die Landesregierung und die Kommunen dazu auffordern, altersgerechte Strukturen gemäß der Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu schaffen.“

„Im Rahmen einer Umsetzung der WHO-Kriterien sollte der öffentliche Raum bzw. Plätze, Parks und Fußwege barrierefrei, sicher und zugänglich gestaltet werden. Auch ein seniorengerechter Nahverkehr mit barrierefreien Zugängen, klaren Informationssystemen und Sitzmöglichkeiten an Haltestellen ist unerlässlich. Zur Förderung der sozialen Teilhabe von älteren Menschen und zur Verhinderung sozialer Isolation müssen Treffpunkte, kulturelle Angebote und generationsübergreifende Freizeitangebote ausgebaut werden, um die Gemeinschaft zu stärken. Ein wichtiger Schritt in diesem Kontext ist auch die verstärkte Förderung von altersgerechtem Wohnen sowie generationenübergreifenden Wohnprojekten. Vor allem Letztere ermöglichen es, dass Jung und Alt unter einem Dach leben, voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen können“, ergänzt Morbe.

Der Landesvorsitzende kommt zu der folgenden abschließenden Forderung: „Um diese Maßnahmen umzusetzen, braucht es in erster Linie politische Unterstützung bzw. gezielte Förderungen seitens der Landesregierung. Dies schließt finanzielle Zuschüsse für eine altersgerechte Infrastruktur sowie Beratungs- und Schulungsangebote für die Kommunen ein.“

[1] https://www.saarland.ihk.de/p/Demographischer_Wandel-9-6953.html