Pendlerzahlen: Bahn- und Busangebot für Ein- und Auspendler schaffen

Tressel: Übergangstarife zu allen Nachbarn notwendig

Als Reaktion auf neueste Zahlen der Bundesagentur für Arbeit, wonach die Zahl der Ein- und Auspendler ins Saarland angestiegen sei, haben die saarländischen Grünen Verkehrsministerin Rehlinger aufgefordert, endlich bessere Bahn- und Busangebote gemeinsam mit den Nachbarregionen auf die Beine zu stellen. Grünen-Landeschef Tressel hat betont, der grenzüberschreitende öffentliche Personenahverkehr werde zu stiefmütterlich behandelt. Verkehrsleistungen seien angebotsschwach bis gar nicht vorhanden. Zudem fehlten vielfach Übergangstarife. Insbesondere wegen der hohen Einpendelzahl müsse das Land ein besonderes Interesse daran haben, dass Pendler Bahn und Bus nutzten.

„Wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilt, pendelten zum Stichtag im Juni vergangenen Jahres 57.600 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ins Saarland ein und 32.900 aus dem Land aus. Dies entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 0,8 bzw. 1,9 Prozent. Die meisten Ein- und Auspendler kamen dabei aus dem benachbarten Rheinland-Pfalz. Trotz steigender Pendlerzahlen sind die grenzüberschreitenden Bus- und Bahnangebote bisweilen unattraktiv, oft auch gar nicht vorhanden“, erklärt Markus Tressel MdB, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Saar.

Die steigende Ein- und Auspendlerquote offenbare den dringenden Handlungsbedarf beim Ausbau des grenzüberschreitenden Bahn- und Busverkehrs. Tressel: „Statt das grenzüberschreitende Angebot nach Frankreich weiter auszubauen, wurden die Bahn-Direktverbindungen nach Metz und Straßburg gekappt. Nicht anders erging es der Buslinie zwischen der Industriestadt Homburg und Saargemünd. Auch die Anbindung Luxemburgs hat sich erst kürzlich verschlechtert statt verbessert. Nach Rheinland-Pfalz herrscht weitestgehend Stillstand.“

Grünen-Landeschef Tressel hat Saar-Verkehrministerin Rehlinger nachdrücklich aufgefordert, den grenzüberschreitenden Nahverkehr nicht weiter so stiefmütterlich zu behandeln. Tressel: „Gerade das Saarland, das die zweihöchste Einpendlerquote von allen Flächenländern aufweist, muss ein besonderes Interesse daran haben, dass Pendlerinnen und Pendler Bus und Bahn nutzen.“ Dazu brauche es einen deutlichen Ausbau der Verkehrsleistungen, aber auch ein entsprechendes grenzüberschreitendes Tarifangebot. „Ohne Übergangstarife ist ein Pendeln mit Bahn und Bus für viele schlichtweg nicht finanzierbar, da bis zu drei Abonnements gleichzeitig abgeschlossen werden müssen – eines davon alleine für den Grenzübertritt.“